Wege durch das Netz

Welche Tools und Dienste sollte man kennen, um sich als Wissensarbeiter sicher im neuen Netz zu bewegen? Und wo beginnen die Spielereien? Sicher gibt es auf diese Fragen keine allgemein verbindlichen Antworten, doch ich habe mal versucht, für meine Studenten und mich eine Linie hineinzubringen. Denn: Wir wollen morgen den ganzen Tag zusammensitzen, um uns gegenseitig Tools, Tricks und Anlaufstationen zu zeigen. Habe im letzten Jahr die Erfahrung gemacht, dass es sehr nützlich ist, das Thema Online-PR am Semesteranfang durch einen solchen Praxis-Workshop vorzubereiten – einerseits, damit die Studenten effektiv arbeiten können, andererseits, damit sie erahnen, welche Relevanz manche Dienste aus PR-Sicht haben (oder nicht). Um welche Themen soll es konkret gehen?

  • Browsing: Ja, das klingt erstaunlich. Aber ich habe festgestellt, dass doch einige Kursteilnehmer ihre Browser so nutzen, wie sie mal installiert wurden. Als Firefox-Arbeiter will ich mich damit nicht abfinden und zumindest ein paar ergänzende Suchmaschinen vorschlagen, Erweiterungen wie ScreenGrab, um Websites einfach zu speichern, den SessionManager, damit man eine Recherche in vielen Tabs speichern kann, und schließlich ein paar Javascripts (z.B. für technorati) für die Lesezeichen-Leiste. Vielleicht kommen wir noch zu User-Scripts à la Greasemonkey.
  • Tagging und Social Bookmarking will ich zusammenfassen. Sind für mich elementare Produktivitätstools. Wir werden uns Furl, Del.icious und Mister Wong anschauen, wobei wir im Semester mit Mister Wong arbeiten werden. Neben dem reinen Ablegen von Bookmarks spielen die Recherche in solchen Archiven sowie die Zusammenarbeit mit anderen für mich eine besondere Rolle.
  • Blog-Suchmaschinen bzw. Blog-Monitoring. Großes Thema, da werden wir uns an meinen vor einiger Zeit veröffentlichten Erfahrungen entlanghangeln und bekommen von einer Absolventin Einblicke in die Praxis des Blog-Monitorings bei einem großen Unternehmen.
  • (Mikro-)Blogging. Für die Studenten ist Bloggen nicht neu, insofern werden wir nur Twitter anschauen und ein paar Besonderheiten bei Weblogs (z.B. Blog-Hosting vs. selbst installiert, Bloggen in geschlossenen Nutzergruppen und Widgets).
  • Podcasting. Hier geht’s zunächst im Wesentlichen um einen Einstieg (Abonnieren, Quellen, Einsatz von Skype/Powergramo).
  • Social Communities. Das wird einmal quer durch’s Beet gehen – von Flickr über Qype bis Facebook und XING. StudiVZ und YouTube muss man in dieser Runde ja nicht mehr vorstellen ;-)
  • Mashups/Aggregiertes: Hier werden wir mal schauen, was man mit GeoTagging à la Google Maps, mit Netvibes am Desktop oder Pageflakes anstellen kann.
  • Und schließlich werden wir uns noch ein paar kleinere Tools anschauen, die das Online-Leben erleichtern, z.B. TinyURL, CoComment, Web-Office-Anwendungen wie Zoho oder Google-Docs und schließlich Slideshare.

Hm, ziemlich viel Stoff. Bin ja mal gespannt, wie weit wir kommen. Die Inhalte des Seminars basieren übrigens auf einen ersten Vorschlag von mir in unserem internen Wiki, den dann die Studenten ergänzt haben, getreu dem Motto: Wer etwas Interessantes kennt, zeigt es den anderen. Und wer etwas wissen möchte, schreibt es auch rein.

P.S.: Sorry für den linkfreien Text heute, aber das war nicht mehr zu schaffen – das meiste dürfte ja bekannt sein…

5 Kommentare

  1. „Hm, ziemlich viel Stoff. Bin ja mal gespannt, wie weit wir kommen.“

    Anschließend könnten Deine Studenten einen 2 Tage Workshop für Journalisten anbieten und dafür 299 Euro abknöpfen :-)

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  2. Dafür gäb’s definitiv einen Markt. – Kleiner Tipp eines Betroffenen: 299 Euro sind viel zu wenig – da wird man als Trainer nicht ernst genommen! :-)

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