Von Losern und Winnern

Da hat Robert Basic aber zugeschlagen: Blogger, die sich die Mühe machen, Themen eigenständig aufzubereiten sind für ihn die Winner; Netzwerker, die „nur“ liken, twittern, sharen oder plussen, sind in dieser Logik die Loser. Sehr zugespitzt, das Ganze. Und natürlich ein wunderbares Ego-Streicheln für die aufrechten Blogger. Im ersten Moment habe ich fast zugestimmt.

Man kann natürlich überlegen, inwieweit die Kategorien „Winner“ und „Loser“ wirklich passen. Ich denke: Nicht so ganz. Grundsätzlich: Die Unterscheidung zwischen Onlinern, die Content originär schaffen und solchen, die Informationen weitertragen – ergänzt um die reinen News-Konsumenten – sollte man sich sicher immer wieder bewusst machen. Aber wer aus dem ewigen Strom in Digitalien gute Stories herauszieht und anderen empfiehlt (hach, da sind sie schon wieder, die Kuratoren), kann damit durchaus auch einen guten und nützlichen Job machen. Wobei ich zugebe, dass dies ein bisschen was anderes ist, als nur mal kurz zu plussen oder liken. Und sicher gibt es User, die gewissen Klickzwängen zu unterliegen scheinen. So isses halt. Loser? Nicht deshalb, finde ich. (Das sind sind IMO erst, wenn sie schneller liken als denken…). Was ich aber völlig anerkenne: Originären Inhalt zu produzieren, ist nochmal eine andere Disziplin als auswählen und weitertragen, was andere mühsam gedrechselt haben…

Ergänzend ein etwas ausführlicheres Zitat von Robert, das seine Argumentation gut veranschaulicht:

Amplify’d from www.robertbasic.de

Es ist ein Leichtes, 140 oder 400 Zeichen zu befüllen (Twitter/FB). Es ist ein Leichtes, ein fertiges Paket zu nutzen, um mal hier zu liken, dort zu retweeten und drüber zu plussen. Es ist ein Leichtes, Follow, Circle oder Friend Request anzuklicken, um sich sein Netz zu schaffen. All das hat der Blogger nicht. Weder taucht er in ein fertiges Netzpaket ein, um sich mit Abertausenden einfach so vernetzen zu können, noch bekommt er von Haus aus die Technik und das Layout geliefert. Hinzukommt das Entscheidende: Der Inhalt definiert die Attraktion seines Blogs. Wer er schon einmal geschafft, mehr als 140 Zeichen aus seinem Hirn zu quetschen, was in der Realität zu beobachten ist, es strukturiert und zu Blog bringt, weiß, was das bedeutet. Das ist weder ein Tweetklacks noch ein lasches Facebook-Posting.

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4 Kommentare

  1. Kleiner technischer Hinweis: Habe nach langem mal wieder Amplify reaktiviert. Seltsamerweise hat das Ding den automatisch generierten Link zum Zitat zunächst mal zu einem anderen Artikel von Robert Basic gelegt. Hab’s hier jetzt mal korrigiert – und hoffe, dass das ein einmaliges Problem ist.

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  2. In „Über Thomas Pleil“: „I’m teaching Public Relations“? Nein, richtig muß es heißen: „I teach Public Relations“. Die Verlaufsform wäre nur richtig, wenn Sie im jetzigen Augenblick eine Vorlesung hielten. Der Indikativ dagegen drückt aus, daß Sie etwas dauerhaft oder wiederholt tun.

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  3. Danke für den Hinweis! Hatte diese vor Urzeiten geschriebene Profilinformation gar nicht mehr wahrgenommen – ein guter Anlass, sie ins Deutsche zu übertragen. War in einer Zeit entstanden, als über Brückenbloggerei diskutiert wurde und ich dachte, dass ich es öfter mal schaffe, Themen aus der deutschen Diskussion halbwegs englisch zu bloggen. Hat leider kaum geklappt.

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