Lebendige Leichen und muntere Spielwiesen

Gestern ist mir „a lebendige Leich“ begegnet – mein Friendfeed-Account. Ganz ehrlich, ich wusste gar nicht mehr, dass ich das Ding noch habe. So überleben sich Social Media-Tools. Immerhin hat mich das Ganze neugierig gemacht, und ich habe nebenan die Seite Spielwiese aktualisiert.

Doch kurz zurück zu Friendfeed: Vermutlich kennen viele diesen Lifestreaming-Service gar nicht mehr. Angeblich habe ich dort mehr als 400 Abonnenten. Keine Ahnung, ob ein einziger das Ganze wirklich nutzt. An sich ist FF ja keine schlechte Idee, werden doch dort alle möglichen Feeds einer Person (oder Marke) zusammengefasst, ein digitaler Schmelztiegel also. 2008 war es, als Marcel Weiss euphorisch vom nächsten großen Ding schrieb. Und was ist daraus geworden? Friendfeed, dessen Gründer ehemalige Google-Mitarbeiter waren, ist längst von Facebook aufgekauft, und seitdem besteht die einzige Zuckung darin, ab und zu mal offline zu sein, was dann über den deshalb ziemlich traurig daher kommenden Twitterkanal verkündet wird. Ansonsten werkelt der Dienst vor sich hin, bietet die Integration längst toter Dienste wie Furl an und ist wohl vor allem durch den Boom von Facebook irgendwie auf dem Abstellgleis gelandet.

Ich war schon versucht, meinen Account zu löschen, habe aber nochmal davon abgesehen. Warum? Sentimentalität? Ein bisschen. Vielleicht ist das Ganze aber doch nochmal zu etwas gut – vielleicht lässt sich ja noch Google Plus einbinden und der so genierierte Feed irgendwo verwenden? Mal schauen.

Geschaut habe ich dann auch mal auf die Unterseite „Spielwiese“ hier im Blog. Ich gestehe: auch das habe ich seit Monaten nicht mehr. Ein guter Grund, das Ganze mal zu aktualisieren. Neben dem eigentlich noch laufenden Friendfeed bin ich auf wirklich tote Services gestoßen. Ein paar neue, zum Teil recht muntere Spielwiesen habe ich ergänzt, so dass diese Seite nun eine Art Social Media-Biographie darstellt.

 

4 Kommentare

  1. Ich nutze Friendfeed noch und bekomme hier sehr interessante Informationen von Menschen, denen ich folge. Allerdings muss ich nochmals an den Einstellungen schrauben, denn meist handelt es sich um frische Bookmarks aus delicious, andere News würden mich aber auch interessieren.

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  2. Wow, danke für die Feedbacks – hätte ich so gar nicht gedacht. Vielleicht habe ich mich in meiner Einschätzung davon täuschen lassen, dass zumindest in meinem Friendfeed so gut wie keine Interaktion festzustellen war. Aber vielleicht kann man mit konsequentem Schrauben, das Marie-Christine anspricht, sogar eine Alternative oder zumindest sinnvolle Ergänzung zum verschlechterten Google Reader aufbauen. Hm…

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