CommunicationCamp: Eine wunderbare Dynamik

Um ehrlich zu sein: Ich bin noch ziemlich platt von den letzten beiden Tagen, konkreter: Vom CommunicationCamp. Und ich gehe davon aus, die anderen, die weit mehr daran gemacht haben – die Studenten und natürlich die Mitstreiter – sind mindestens genauso geschafft. Das Tolle daran ist aber, dass das die Erschöpfung derjenigen ist, die im Kleinen wirklich etwas geschafft haben. Was mich diesmal besonders beschäftigt hat: Das Brückenbauen.

 

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Zum dritten Mal nun hat das CommunicationCamp stattgefunden – professioneller denn je: Die Studenten und ihr Dozent Jan-Kristian Jessen (Absolvent, eigentlicher Ideen-Geber für das Projekt und Mit-Gründer von quäntchen+glück) haben Tolles auf die Beine gestellt: Eine Partnerschaft mit der Stadt Frankfurt, der Frankfurter Neuen Presse, dem Journal Frankfurt, vsonix und der IT-Tochter der Deutschen Bahn DB Systel, die für wunderbares Catering sorgte und uns vor allem die 31. Etage des SilverTowers der Bahn in Frankfurt zur Verfügung stellte.

Und da sind wir schon mitten drin in einer seltsamen Spannung: Hier das super-repräsentative Hochhaus, Symbol von Erfolg und glänzenden Aussichten – dort unser Projektpartner, das Sozialwerk Main Taunus (smt), das sich um psychisch kranke Menschen und ggf. deren Kinder kümmert. Menschen, die oft größte Schwierigkeiten haben, die vielleicht ohne Hilfe ihren Alltag nicht in Griff bekommen, sich verfolgt fühlen, auf andere heftig reagieren mögen oder ähnliches. Und dennoch, oder gerade deshalb, fanden sich weit mehr Mitstreiter als wir ins Team nehmen konnten, um die Kommunikation des Sozialwerkes nach außen zu unterstützen. Und was ich als Spannung beschrieben habe, hat die Sache spannend, aber nicht problematisch gemacht.

Für das Team des smt war diese Unterstützung eine ganz neue Erfahrung – denn oft genug werden ihre Schützlinge gemieden und auch das smt bekommt – wie sicher viele andere soziale Institutionen auch – nicht immer den gesellschaftlichen Rückhalt, den sie eigentlich aufgrund ihrer wertvollen Arbeit verdient hätten. Und da die Finanzierung solcher Institutionen nur ihr eigentliches Kerngeschäft zulässt, ist Unterstützung in der Kommunikation hochwillkommen. Das hat auch diesmal wieder toll funktioniert: Die Communication Camper haben im Sozialwerk tolle Fotos gemacht, es entstanden Logo, Briefpapier, Visitenkarten, Tipps für die Pressearbeit, Podcasts und eine renovierte Website mit frischen Texten, einer neuen Struktur und neuer Gestaltung. Tolle Mitstreiter sitzen auch heute noch an etwas Feinschliff und treffen sich in den nächsten Tagen nochmal, um das Begonnene abzurunden. Man muss es klar zugeben: Nicht alles lässt sich in eineinhalb Tagen erreichen, aber sehr vieles, wenn Konzeptionen, Coder, Gestalter, Texter, Fotografen, Podcaster zusammenkommen.

Logo-Entwicklung auf gutem altem Papier. (Foto: CC-Team)
Logo-Entwicklung auf gutem altem Papier. (Foto: CC-Team)

Was aber viel wichtiger ist als die Einzelergebnisse und mich froh macht: Wenn man ein CommunicationCamp erlebt hat, hat man eine ganz besondere Dynamik erlebt, die weit über ein normales Barcamp hinausgeht und die ein bisschen in die Gesellschaft wirkt. Denn hier organisieren sich Leute mit ganz unterschiedlichen Hintergründen, um richtig ranzuklotzen und etwas zu erreichen – nach einer langen Arbeitswoche im Job. Und sie sind gern und unvoreingenommen dabei, ihr Können jenen zur Verfügung zu stellen, mit denen sie sonst vielleicht gar nie in Kontakt gekommen wären – was in ähnlicher Weise auch für Sponsoren wie zum Beispiel die DB Systel gilt, die für mich nebenbei sehr schön gezeigt hat, wie man ein kleines Beispiel für CSR leben kann.

alte-Homepage-smt
Die alte Website des Sozialwerks Main Taunus
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Die Website des Sozialwerks nach dem CommuncationCamp

Großen Respekt zolle ich den Studenten, die das Ganze ein halbes Jahr lang vorbereitet haben, dabei unter anderem die erwähnten Kooperationen auf den Weg gebracht haben, die Teilzeit-Helden an Web-Montagen, auf Barcamps und auf anderen Wegen für das Projekt begeistert haben, die den Projektpartner ausgewählt und vorbereitet haben und das Ganze mit Videokamera, Fotoapparat und auf allerlei Kanälen (z.B. auf Facebook) vorbereitet und begleitet haben. Ein Einsatz, der weit über den Einsatz hinausgeht, den man in einem normalen Seminar bringen muss. Ich glaube aber, ein Einsatz, der sich lohnt. Für alle Beteiligten.

5 Kommentare

  1. Eine wunderbare Sache, die hoffentlich für ganz viele Jahre eine starke Kommunikationsbasis für das SMT bildet und mehr drigend benötigte Aufmerksamkeit für die „kleine“ Organisation generiert, die vielen Menschen in der Vergangenheit geholfen hat und in Zukunft helfen wird. :-)

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