Die PR-Agenturen rechnen mit guten Geschäften im nächsten Jahr. Das ist ein – wenig überraschendes – Ergebnis des PR-Trendmonitors, der gestern vorgestellt wurde (Presseinfo). Verantwortlich für die Online-Umfrage, an der gut 1.900 PR-Leute teilgenommen haben, ist die dpa-Tochter news aktuell. Doch all die optimistischen Zahlen finde ich gar nicht so spannend.
Interessanter ist aus meiner Sicht, dass Pressestellen befragt wurden, welche PR-Agenturen sie zu einzelnen Gebieten für besonders kompetent halten. Für Einsteiger oder Jobwechsler ist das eine halbwegs nützliche Orientierung. Gefragt wurde auch, für welche Unternehmen die Befragten am liebsten arbeiten würden: BMW, Porsche und Deutsche Bank scheinen die Darlings zu sein. (Übrigens sind bei vielen der genannten Unternehmen die Fallzahlen gering. Wer weiß, wie viele Befragte ihren eigenen Arbeitgeber genannt haben, damit er in der Liste auftaucht?)
Besonders lustig ist aber die Reihenfolge, die sich aus der Frage nach der Beliebtheit einzelner Branchen („für wen könnten Sie sich vorstellen zu arbeiten?“) ergibt. Man beachte: Gentech auf Platz 3, Erotik vor katholischer Kirche – und die Geflügelzüchter scheinen in Fachkreisen die größten Akzeptanzprobleme zu haben:
- Textilindustrie
- Lederindustrie
- Gentechnologie-Unternehmen
- Bundeswehr
- Erotikindustrie
- Katholische Kirche
- Atomkraftwerbetreiber
- Fleischverwertung/-verarbeitung
- Rüstungsindustrie
- Zigarettenhersteller
- Geflügelproduktion
Aber Vorsicht: Bitte nicht kommentarlos (in einer Diplomarbeit oder sonstwo) zitieren. Hier fehlen schließlich eine Menge Branchen – insofern dienen solche Listen eher dem Spieltrieb und sind aus meiner Sicht nur mäßig seriös.
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