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Ein sehr berechtigter Artikel, in dem kritisiert wird, dass einige dazu neigen, Social Media-Aktivitäten als Kampagne zu verstehen und viele den Eindruck erwecken, dass eine Miss-/Erfolgsmessung von außen möglich ist. Auch mein Eindruck ist, dass die Beurteilung von Erfolg gelegentlich mit Gefallen und Nicht-Gefallen verwechselt wird. Den Vorschlag von Massenpublikum, statt von Social Media-Kampagnen zu sprechen, besser Digital Relations zu verwenden, kann man sicher diskutieren; die dahinter stehende Grundüberlegung, dass es hier um langfristige Beziehungspflege geht, ist sicher richtig. Mir scheint, der Kampagnenbegriff schleicht sich oft aus Angst ein, einen Weg dauerhaft beschreiten zu müssen, da klingt Kampagne doch zumindest so, dass man im Zweifel auch wieder eine Tür zu machen kann. Kann man das?
8 Kommentare
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Ich glaube, wenn man das Wort „Kampagne“ durch den Begriff „Ansatz“ ersetzt hätte, wäre man vielleicht ein wenig glimpflicher aus der Diskussion davon gekommen.
Ansätze kann man, wie der Name schon sagt, immer wieder neu ausprobieren, ja eben einfach „neu ansetzen“, wenn man aus alten Fehlern gelernt hat und bereit ist dennoch einen neuen Anlauf zu starten.
Die Tür kann man im Web allerdings so gut wie nie bzw. nicht mehr ganz zu machen. Dafür ist der Raum Dank Social Media nach wie vor zu offen und zu unvergesslich, als das irgendjemand über alte Fehltritte hinwegsehen könnte.
Und selbst wenn man es schaffen sollte eine Tür schließen zu können, dann kommt man immer noch durch das Fenster rein ;)
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Schönes Bild….
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Ich sehe den Beitrag von Sachar ja eher kritisch. Natürlich funktionieren Social Media Kampagnen, wenn sie in eine Social Media Strategie eingebunden sind. Genauso wie Werbekampagnen eigentlich auch nur tragen, wenn sie in eine Strategie passen.
Zum Thema Erfolg: Dass den nur die initiierenden Unternehmen bemessen können, ist ja eher ein Allgemeinplatz. Ob eine Social Media Idee bei mir ganz persönlich verfängt oder ob ich sie für erfolgversprechend halte, kann ich aber schon selbst beurteilen. Und mehr kann man bei den meisten Awards doch ohnehin nicht beurteilen.
Meine ausführliche Position zu Sachars Thesen steht hier: http://s.50hz.de/1e
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In jedem Fall hat Sachars Beitrag eine Diskussion ausgelöst, wie ich sie von Zeit zu Zeit für eine Standort- bzw. Selbstverständnisbestimmung für recht nützlich halte.
Aber Sie haben Recht: Natürlich gibt es Social Media-Kampagnen bzw.können Kampagnen auch in Social Media ausgeweitet werden – vorausgesetzt, man stürmt nicht als Fremder in den Laden, wie Sie am Beispiel Vodaphone schön verdeutlichen. Genau hier sehe ich oft den Knackpunkt, denn auch nach meinem Eindruck gehen eben einige Unternehmen von vornherein mit einem Kampagnenverständnis an Social Media ran – in diesem Sinne habe ich den Zwischenruf wahrgenommen und als hilfreich empfunden.
Ein anderer Aspekt, der gelegentlich in der Diskussion auftaucht: Die oft sehr harsche Kritik im Social Web wirkt für einige schon abschreckend. So sagen mir immer wieder Kommunikationsleute, sie würden gern Gehversuche im Social Web machen, unterlassen dies aber aus Angst vor zu viel Kritik – so wie schon einige unserer Studenten beim Bloggen oder Twittern erste Schreibhemmungen haben, aus Angst, sie könnten sich blamieren und das würde ihnen immer nachhängen. Insofern bin auch ich von einem Negativpreis für misslungene Aktivitäten nicht wirklich begeistert. Aber natürlich kann jeder ausloben, was er will….
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Ach, Du Sch… Angst unter Studenten? Da lesen die wohl zu viele schlecht gemachte Online-Seiten in Print-Medien.
Aber Spaß beiseite. Sollte es diese Angst tatsächlich geben, ist es höchste Zeit, dagegen etwas zu unternehmen. Und zwar nicht in dem Sinne, die Kritik zu mildern, sondern den Betroffenen zu helfen mit der Kritik umzugehen, Kritik einzuordnen, zu bewerten und letztlich auch auszuhalten.
Wir sind hier draußen nun wirklich nicht in Gotham City. Wer sich vorsichtig auf den Weg macht, der wird nach meiner Wahrnehmung positiv aufgenommen und bestärkt. Besserwisser und Lautsprecher haben es schwer. Wer sich aber lernbereit zeigt und Kritik positiv umsetzt ohne sich anzubiedern wird hingegen schnell Teil des Ganzen.
Wie wäre es mit einem Coaching-Programm für Ihre Studenten?
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Ja, mich hat das auch recht erschreckt. Die Karrierefallendiskussion hat da tief gewirkt….
Unsere Konsequenz: Seit letztem Sommersemester haben wir einen Tutor, der als Coach tätig ist (Daniel Rehn). Denke, das ist eine ganz gute Lösung – ebenso die Betonung, dass Studenten nicht mit den etablierten Blogs konkurrieren müssen, sondern, dass das Bloggen in den PR-Fundsachen zunächst eine Erweiterung des Lernraumes ist, sie also in erster Linie für ihre Kommilitonen schreiben, und es erst dann passieren kann, dass sie sich mit der Außenwelt vernetzen, was eine Chance ist, aber kein Zwang…
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Was die Zurückhaltung unter den Studenten angeht, ist wohl anzumerken, dass das themenbezogene bzw. (PR-)fachspezifische Bloggen unter diesen Gesichtspunkten für viele ganz einfach Neuland darstellt. Da will man die ersten Schritte natürlich ganz sicher setzen und alles richtig machen – und verkrampft dann genau dabei und hält mit eigenen Meinung etwas mehr hinter dem Berg als nötig.
Djure hat es ja schon gesagt: Niemandem wird der Kopf abgerissen, sondern konstruktiv aufgebaut, wenn man einmal am Ziel vorbeihaut. Die ersten Schritte sind nunmal die schwersten und gerade in dieser Beziehung sind Social Media (da sind sie wieder), aber auch alles andere im Leben genauso, ab und an auch einfach ein klein wenig „try and error“, ehe man seinen ganz eigenen Weg gefunden hat.
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