Heute stelle ich hier einmal ein kleines Lernpaket bereit und zwar in Form eines WebQuests. Dabei geht es in diesem Fall darum, sich anhand eines aktuellen Beispiels mit Mechanismen von Online-Campaigning zu beschäftigten. Da bietet sich natürlich die hier bereits mehrfach thematisierte Kampagne #Kony2012 als Lernbeispiel an – auch in Hinblick auf Risiken bzw. Probleme. Da das Ganze noch frisch im Gedächtnis ist, wollte ich die Übung gleich einmal zusammenstellen – auch wenn ich sie vermutlich erst im nächsten Semester anwenden kann. Insofern kann ich nicht versprechen, dass das Ganze auch in jeder Hinsicht gut funktioniert. Sinnvoll ist aus meiner Sicht, dass die Lernenden die Grundlagen von Campaigning kennen.
Nochmal zum Format des WebQuest: Vor ziemlich genau fünf Jahren habe ich hier im Blog einen Artikel zur Methode des WebQuest geschrieben. Das Wichtigste:
„Abstrakt gesprochen handelt es sich dabei um ein konstruktivistisches, internetgestütztes Unterrichtsformat. Konkreter: Die Lernenden bekommen eine Aufgabe und – das ist das Entscheidende – bereits ausgewählte (Internet-)quellen, die zum Lösen der Aufgabe sinnvoll sind. Die Lernenden beschäftigen sich dann mit dem Material, strukturieren und gewichten es im Sinne der Aufgabenstellung und präsentieren dann die Ergebnisse. Eigentlich ein Vorgehen, das ich in Seminaren gelegentlich schon anwende, nur, dass ich bisher nicht wusste, dass das Webquests sind.“
Genug der Vorrede. Hier nun die Aufgabenstellung, wie ich sie mir ausgedacht habe. Das Ganze entspricht sicher nicht dem üblichen Format von WebQuests, lässt sich aber vermutlich ganz gut in andere Umgebungen (z.B. eLearning-Plattformen) übernehmen. Ergänzungen und Kritik sind wie immer gern gesehen.
Ausgangspunkt
#kony2012 war die Online-Kampagne mit der bisher vermutlich schnellsten und weitreichendsten Verbreitung. Ausgangspunkt war ein 30minütiges Video. Ziel dieser Übung ist das Kennenlernen eines Fallbeispiels für eine Kampagne und dessen Analyse unter Zuhilfenahme verschiedener Quellen. Die Übung zielt darauf ab, die Kampagne unter verschiedenen Blickwinkeln zu analysieren.
Ablauf der Übung:
Die unten erwähnten Quellen ermöglichen das Kennenlernen der Kampagne und zweier Ebenen der Diskussion (fachlich/inhaltlich und kommunikatiosstrategisch). Das Durcharbeiten dieser Quellen ist Voraussetzung für das Beantworten der dann folgenden Fragen. Das Einbeziehen weiterer Quellen ist natürlich möglich.
Workload:
Für eine systematische Bearbeitung der Übung sollten Sie etwa vier Stunden einplanen. Die Aufgaben sollten in kleinen Gruppen erarbeitet werden.
Grundlage:
Das Video und die ersten Schritte der Verbreitung (Storify)
Fachliche Diskussion 1: Inhalt der Kampagne
- Sueddeutsche.de: Eine Kampagne, die frösteln lässt
- Huffingtonpost: The Problem With Invisible Children’s „Kony 2012“
Fachliche Diskussion 2: Machart und Verbreitung der Kampagne
- Patrick Breitenbach zu Konzeption und Aufbereitung der Kampagne
- Textdepot: Zusammenfassender Artikel zur Verbreitung
- Socialflow: Details zur Verbreitung
Aufgaben:
- Fassen Sie die wichtigsten Erfolgskriterien der Kampagne zusammen. Gehen Sie speziell auf Content- und Verbreitungsstrategie ein.
- Diskutieren Sie Ihre Verantwortung beim Konzipieren von Kampagnen und ordnen Sie die Kony-Kampagne ein.