Communication Camp: Nachmachen erwünscht

Teilnehmerinnen beim Communication Camp sind Teilzeithelden. Mindestens.
Teilnehmerinnen beim Communication Camp sind Teilzeithelden. Mindestens.

Das zweite Communication Camp ist schon ein paar Tage her. Inzwischen haben wir* uns im Orga-Team nochmal zusammengesetzt und diskutiert, was gut lief und was weniger. Wichtiger aber: Vor allem haben wir aber auch den Blick in die Zukunft gerichtet. Die Idee: Das Format des Communication Camp soll als Barcamp der besonderen Art in den nächsten Wochen sauber dokumentiert und mit Tipps versehen werden. Denn: Nachahmer sind erwünscht.

Nochmal zur Einordnung: Das Ganze ist ein Barcamp für Macher, in dem es um das Verbessern der (Online-)Kommunikation einer gemeinnützigen Organisation geht, die sich keine professionelle Unterstützung leisten kann. Organisiert wurde das Ganze im Rahmen einer Lehrveranstaltung von Studenten unseres Studiengangs Online-Journalismus gemeinsam mit einigen Absolventen, die sich mit einer PR-Agentur selbständig gemacht haben.

Ein kurzer Rückblick

Nachdem das erste Communication Camp im Sommer 2012 vorwiegend Studenten unserer Hochschule und nur wenige externe Teilnehmer angelockt hatte, waren beim zweiten Event in diesem Februar schon deutlich mehr Externe dabei. Diese Mischung ist natürlich super-spannend und eines der Ziele der Übung: Leute mit verschiedenen Hintergründen zu vernetzen. Allerdings nicht nur durch Diskutieren, sondern durch gemeinsames Tun. Deshalb wird für das Communication Camp ein Partner benötigt, für den man eben Gutes tun kann. Dies ist nach meinem Eindruck auch dieses Mal gelungen: Haben die Partner, die Darmstädter Underground-Truppe „Kulturhäppchen“ durch die Diskussionen an eineinhalb Tagen doch nun mehr Klarheit über ihre Identität, ein neues Website-Konzept, eine frische Facebookseite, Flickr und die dazu gehörenden Anleitungen erhalten. Einschließlich eines Crashkurses in Medienrecht. Und ein einfaches Corporate Design, einen Vorspann für ihre Videos und eine Strategie, um Helfer und Mitmacher zu gewinnen. Das klingt nach richtig viel. Ist es auch. Obwohl manche Teilnehmer gern noch mehr gemacht hätten.

Damit man sich mehr unter der Veranstaltung vorstellen kann, haben die Studenten das Ganze per Storify und Video festgehalten:

Was haben wir gelernt?

Meine drei wichtigsten Learnings in Spiegelstrichen:

  • Projektpartner: Wir hatten bei beiden Veranstaltungen mit kulturellen Einrichtungen zusammengearbeitet. Beide Male hatte sich gezeigt, dass diese sich nicht leicht getan haben, zu erklären, was sie eigentlich machen, wer sie sind. Kurz: Die Identität war vage. Wir haben beides Mal versucht, in einem Workshop gleich zu Beginn hier mehr Klarheit zu bekommen. Es war toll, wie offen sich die Partner in beiden Fällen auf diesen Prozess eingelassen haben und dass dieser zu einem relativ raschen Ergebnis kamen. Allerdings: Die daran nicht beteiligten Teilnehmer des Communication Camp waren in dieser Phase ziemlich ausgebremst. Im Nachhinein wäre mir deutlich lieber, solche Klärungen wären abgeschlossen, bevor man über Kommunikationsstrategie und Maßnahmen diskutiert.
  • Teilnehmer: Eine Aufgabe mit Leuten zu lösen, die man nicht oder kaum kennt und die aus ganz unterschiedlichen fachlichen Richtungen kommen, ist gar nicht so einfach und benötigt genügend Anlaufzeit. Wobei vor allem wichtig ist, dass man weiß, wer was einbringen kann.
  • Veranstaltungsort: Man kann kaum zu viel Raum haben. Abgesehen davon, dass im Verlauf eines Communication Camps unterschiedliche Teams für die identifizierten Aufgaben entstehen, benötigt man ein Plenum, aber auch einen Rückzugsraum, an dem man mal für ein paar Minuten mit anderen Teilnehmern netzwerken oder einfach mal in Ruhe einen Kaffee trinken kann.

Natürlich gibt es noch viele andere wichtige Punkte, die wir gelernt haben – ausgehend von der Kommunikation im Vorfeld, um Teilnehmer zu gewinnen, aber auch, um die Erwartungen von Teilnehmern und Projektpartnern zu managen. Und natürlich zum Ablauf des Ganzen, der einerseits Spontaneität erlauben muss, aber auch ein paar Leitplanken enthalten sollte.

Nächster Schritt: Wissenspool

Im Detail sollen diese Erfahrungen und Tipps nun dokumentiert werden. Was mich besonders freut: Dies ist möglich, weil auch nach Abschluss der Lehrveranstaltung das Orgateam weiter machen möchte. So soll auf der Website des Communication Camp alles so aufbereitet werden, dass auch andernorts ähnliche Veranstaltungen auf die Beine gestellt werden können. Das Communication Camp wird also quasi unter CC gestellt ;)

Unser nächstes Communication Camp

Und wie geht’s in der Rhein-Main-Region weiter? Wir haben uns vorgenommen, einmal im Jahr ein Communication Camp zu organisieren. Der Februar scheint uns dabei ganz gut geeignet: Denn für die Studenten geht dann das Semester zu Ende, sie haben also im Wintersemester Zeit für die Vorbereitung, und die klassische BarCamp-Saison hat noch nicht begonnen, so dass das Gewinnen von Teilnehmerinnen ganz gut zu klappen scheint. Und mal schauen, vielleicht sind wir beim nächsten Mal nicht in Darmstadt, sondern an einem anderen Ort in der Region.

 

* Ich spreche zwar von „wir“, muss aber betonen, dass das Projekt von acht Studenten und den Absolventen Birte Frey und Jan-Kristian Jessen (quäntchen + glück) gestemmt wurde. Ich war nur punktuell dabei.

3 Kommentare

  1. Lieber Thomas, vielen Dank für das tolle Projekt und v.a. für die schöne Zusammenfassung und die „lessons learned“. Für Eure Initiative, Euer Wissen und Eure Erfahrungen zu dokumentieren und zur Verfügung zu stellen danke ich bereits heute: 2014 soll auch ein Communication Camp in Stuttgart starten! Swaran

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