#cosca13: Noch ein paar Gedanken zum Content Strategy Camp

Jetzt bin ich platt: Vor allem über die tolle Resonanz zu unserem Content Strategy Camp, die sich bei der Veranstaltung zeigte und inzwischen auch in vielen sehr, sehr lesenswerten Beiträgen. Zum anderen muss ich zugeben, dass ich gesundheitlich etwas geplättet bin. Deshalb heute nur ein paar schnelle Gedanken als Gedächtnisstütze für weitere Beiträge und Diskussionen zum Thema Content Strategie.

Foto: eBusiness_info/Britta Hüning

Was habe ich gelernt?

  • Mehr als 120 Teilnehmerinnen, mehr Sessionvorschläge als unterzubringen waren und intensive Diskussionen zeigen mir: Content Strategie ist mehr als ein Buzzword, sondern der Begriff adressiert konkrete Herausforderungen der Onlinekommunikation.
  • In Anlehnung an Doris Eichmeier: Auf organisatorischer Ebene muss nach meinem Eindruck zunächst sicher gestellt sein, dass eine Person für Content Strategie den Hut aufhat. Und zwar in dem Sinne, dass sie für kleine und große Fragen ansprechbar ist. Wenn sie als Problemlöser anerkannt ist, ist schon viel erreicht. Mit der Zeit kann hieraus auch die entsprechende Durchsetzungslegitimität und eine übergreifende Strategie entstehen. Was wir nicht brauchen, sind die in solchen Fällen (also bei neu zu skizzierenden Feldern) schnell zu sichtenden Heilsbringer.
  • Bestätigt hat sich die Annahme, dass Content Strategie viele, viele Einzelfragen adressiert. Beispielsweise grundsätzliche Fragen der Kommunikationshaltung, Fragen der Distribution von Inhalten über Kanäle und andere Workflows, aber es geht auch um Anforderungen an Content Management-Systeme, um Fragen der User Experience etc.pp.
  • Mitgenommen habe ich auch das Bedürfnis vieler nach einer Content Strategy Community im deutschen Sprachraum. Ich bin gern dabei, einen Beitrag hierzu zu leisten.
  • Interessant hierbei: Wir haben mit cosca13 vorwiegend PR-Leute, sehr oft aus Agenturen, erreicht. Das ist eine etwas andere Community als im angloamerikanischen Raum. Ich denke, hier müssen wir noch einige Vernetzungsarbeit leisten.
  • Als an der Organisation der Veranstaltung Beteiligter habe ich sehr genossen, dass mit den Kollegen von Script und aus unserem eBusiness-Lotsen Profis in Sachen Events im Boot waren und mit unseren PR-Studenten aus dem vierten Semester ein super engagiertes Team die Livekommunikation in die Hand nahm und viel Orga-Unterstützung leistete – und das übrigens auch ganz schön professionell, wie ich finde.
Foto: eBusiness_info/Britta Hüning

Was bleibt offen?

  • Nach meiner Wahrnehmung ist die internationale Diskussion zu Content Strategie sehr stark auf Onlinekommunikation fokussiert. Hier gibt es sicher sehr, sehr viel zu tun, insofern ist das völlig nachvollziehbar. Andererseits unterscheiden die Zielgruppen längst nicht mehr zwischen “online” und “offline” – die Touchpoints zu einem Unternehmen werden immer vielfältiger. Insofern betrifft Content Strategie sicher genauso das Corporate Publishing, in Teilen zumindest aber auch Pressearbeit, Vertrieb und all die anderen Berührungspunkte zum Unternehmen. Diese Diskussion muss noch in Gang kommen.
  • Ich habe noch kein Gefühl dafür, wie Unternehmensvertreter diese Diskussion wahrnehmen. Das Gute: Ich darf diese Frage morgen beim Web Excellence Forum diskutieren, bei dem vorwiegend Onlinekommunikatoren von Marken und größeren Unternehmen dabei sein. Bericht folgt.

Wo erfahre ich mehr?

 

6 Kommentare

  1. Das unterschreibe ich sofort: Nur eine Person (oder ein enges Team) darf den Content-Strategie-Hut aufhaben. Die Gefahr der Zerfaserung dieser Aufgabe, die ja eine sehr kompakte ist, ist zu groß. Man male sich nur aus, wie es wäre, wenn jede Abteilung einen eigenen Content-Strategen beschäftigte. Das wäre wohl, im schlimmsten Fall, das Gegenteil einer erfolgreichen Content-Strategie.

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    1. Absolut. Und ich glaube, gerade Firmen, die bei der Einführung von Social Media eine Person ganz konkret als Ansprechpartner benannt haben, sind hier gut voran gekommen – sofern diese von ganz oben das „Go!“ hatte. Insofern kann man hier vermutlich Parallelen ziehen.

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    2. Irgendwer hatte auf dem Camp das Bild entwickelt, dass der Content Strategist ein wenig wie ein Schäfer ist, der die gesamte Herde in die gleiche – hier kommunikative – Richtung lenkt. Wobei es weniger der Stratege selbst, sondern die entwickelte Strategie ist, die das tut. Siehe auch meinen aktuellen Post in meinem Blog.

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  2. Danke für diesen Beitrag sowie für die „Unternehmensperspektive“ – sehr informativ! (und danke auch für den Schnappschuss von uns, 2. Bild :))
    Bei uns im Blog haben wir uns ebenfalls Gedanken gemacht, was wir Berater in Sachen Content-Strategie im Umgang mit Unternehmen beachten sollten.

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