Erfahrungen in der Google-Galaxis

Mein Spieltrieb bringt mich immer wieder dazu, ein paar Tools auszuprobieren. In den letzten Wochen habe ich nun mit ein paar Tools aus der Google-Welt zu spielen begonnen. Gmail-User bekommen oben links immer angeboten, auch den Kalender oder Docs und Spreadsheets zu nutzen. Eine Wikifunktionalität kommt demnächst dazu.

Den Kalender nutze ich inzwischen gern. Gut gefällt mir vor allem das rollenbasierte Konzept: Ich kann also einen privaten Kalender führen, einen gemeinsam mit einer studentischen Projektgruppe etc. Allerdings hakt das Ding manchmal: Zwei von 20 Studenten konnte ich trotz mehrfacher Versuche nicht für einen eigens geschaffenen Kalender freischalten. Die anderen 18 können aber eigenständig Termine eintragen, und wir sparen uns z.B. mühsame Diskussionen, wer wann ein Referat macht oder einen Job übernimmt.

Meine Eindrücke von Google-Docs (ehemals Writeley) in ein paar Stichworten:

Gut gefällt mir:

  • die Zusammenarbeit, inkl. Versionskontrolle und RSS für Überarbeitungen, das hat schon etwas von einem Wiki. V.a. kann ich entscheiden, mit wem ich an einem Dokument arbeiten will
  • Veröffentlichungsmöglichkeit, entweder im eigenen Blog (sogar inklusive Tags) oder unter einer Google-URL
  • Hochladen von Word-Dokumenten bzw. Speichern von Google-Docs im Word-Format sind ok. Außerdem kann man ein Dokument als RTS, pdf, OpenOffice oder HTML speichern.
  • Dokumente werden recht oft automatisch zwischengesichert. Wenn ich es richtig sehe, sollte man aber ein frisch angelegtes Dokument gleich einmal manuell zwischensichern
  • Wie auch die Spreadsheets kann ich Docs mit Tags versehen, das wünsche ich mir für mein Windows-Dateisystem schon lange – endlich wäre ich die dämlichen Ordner los.
  • Ich kann in jedem Internet-Café Excel- oder Word-Attachments öffnen und weiterbearbeiten – auch wenn Office nicht installiert ist – und: ich kann die neuen Versionen einfach im Web speichern.
  • Man kann sogar im Dokument kommentieren, das erleichtert die Zusammenarbeit
  • Umbenennen ist ganz einfach: Nur auf den Dateinamen klicken

Nicht gut gefällt mir:

  • Wenn der Browser zur Unzeit abstürzt, sind die letzten Änderungen weg. Word hat dagegen eine Recovery-Funktion. Abhilfe: Die Erweiterung „Session Manager“ des Firefox hat mich auch hier schon gerettet
  • Formatierungen aus Word wird Google Docs zum großen Teil nicht mehr los
  • Eine Zeile füllt standardmäßig das gesamte Fenster, wenn ich kürzere Zeilen will, muss ich den Umweg über Tabellen machen
  • Es gibt keine Dokumentenvorlagen
  • Ich kann die Ansichtsgröße nicht verändern
  • Als häufiger Bahnfahrer (vulgo: Offline-Arbeiter) muss ich natürlich daran denken, Dokumente manuell herunterzuladen, damit im Zug dann daran weiterarbeiten kann

Ist das Ganze also mehr als eine Spielerei? Kommt sehr auf die Anforderungen des einzelnen an. Wer häufig Briefe schreibt und dazu auf Dokumentenvorlagen zurückgreifen muss, wird wenig Freude damit haben. Die Zusammenarbeit im Team ist dafür für viele interessant, v.a., wenn sie außerhalb eines großen Unternehmensnetzes arbeiten. Als ich selbständig war und mit anderen Freiberuflern kooperiert habe, hätte ich mir solche Funktionen gewünscht. Hauptproblem: Es gibt viele Lösungen dieser Art, und man muss sich auf eine einigen.

Weitere Infos:

>> Hendriks Blog: Auch ein Erfahrungsbericht zu Writeley
>> Drei Online-Office-Alternativen zur Google-Welt: ThinkFree, Zoho (inkl. Powerpoint-Alternative) und – demnächst – Mindquarry

P.S.: Dieser Beitrag ist mit Google Docs geschrieben und von dort ins Blog übernommen worden. Update: Das klappt erstaunlich reibungslos, allerdings sind ein paar Break-Befehle nicht übernommen worden. Der Text ist auch im Google-Web unter der Adresse http://docs.google.com/View?docid=dcpk5cmf_2dqjjh5 veröffentlicht.

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