Eilmeldung: Linke knapp vor CDU

20.20 Uhr: Die Wahllokale in Niedersachsen und Hessen haben längst geschlossen. Es ist die Zeit der Stimmenzähler und der Kommentatoren. Journalistische Hoch-Zeit. Und Hoch-Zeit der politischen Köpfe. Doch was ist mit den PR-Leuten? Speziell: Was ist mit der Online-PR der Parteien? Ein kurzer Test, ein kurzes Wundern, und ich küre für den Moment die Linken knapp vor der CDU zu Siegern. Auf dem dritten Rang ist die FDP. Grüne und SPD sind zunächst Ausfälle. Zumindest für heute abend in der Online-PR.

Man kann sich natürlich streiten, wie wichtig die Websites der Parteien an einem Wahlabend für aktuelle Informationen sind. Natürlich steht die Berichterstattung journalistischer Medien, also Online, TV und Radio, im Vordergrund. Und natürlich haben dort die Politiker ihre Dauerauftritte. Wähler, Parteisympathisanten und Mitglieder haben also viele Möglichkeiten zu erfahren, wie „ihre“ Kandidaten die Hochrechnungen interpretieren. Dennoch: Auch eine Partei-Website, die eine Rubrik „Aktuelles“ besitzt, darf an solchen Abenden frisch gehalten werden, vor allem, um die eigene Klientel anzusprechen, aber auch Journalisten.

Mein subjektiver Kurzvergleich:

  • Die Linke: Es gibt einen aktuellen Artikel zu beiden Wahlen und drei kurze Statements der Granden Dietmar Bartsch, Lothar Bisky und Gregor Gysi als MP3.
  • CDU: Auch hier ein aktueller Artikel zu beiden Wahlen, via Content Syndication mit der dpa gibt’s aktuelle Hochrechnungen.
  • FDP: Die zusammenfassende Bewertung der Wahlen basiert auf die erste Hochrechnung von 18.14 Uhr, für weitere Infos wird zu tagesschau.de und den Statischen Landesämtern verlinkt.
  • SPD und Grüne: Gähn. Die rufen noch zur Wahl auf.

[Update: 20.45 Uhr: Jetzt gibt es auch auf der Website der SPD eine zusammenfassende Bewertung und einen Link zum Live-Angebot der dpa. Doch der ist kaputt. Inzwischen gibt’s auch auf der grünen Website einen Artikel]

Alles in allem: Vielleicht nicht der wichtigste Vergleich des Abends. Dennoch: Die Leistung der Linken gefiel mir am besten. Ein Artikel mit einer Wertung der Wahlen sollte selbstveständlich sein. O-Töne der Parteiführung als Ergänzung gefallen mir sehr gut, denn diese sind authentisch und sprechen die eigenen Wähler gut an. Theoretisch könnten die MP3s auch von Radio- oder Online-Journalisten genutzt werden. Der Ansatz der Content Syndication (CDU) ist sicher sinnvoll, um die Besucher auf der Site zu halten. Dass SPD und Grüne etwa zweieinhalb Stunden für eine erste Aktualisierung ihrer Sites gebraucht haben, ist ein bisschen lang, finde ich.

>> PR-Fundsachen: Interaktivität kontra Wahlkampf. Ein hessischer Vergleich