Rückblick: Eine Weiterbildung – organisiert von Studenten für PR-Praktiker

Zukunft Online-PR. Das SeminarFeuertaufe bestanden. Und: Von 150 auf 15 Teilnehmer. Wie angekündigt fand Ende vergangener Woche die von meinen Studenten und mir konzipierte zweitägige Weiterbildung zur Entwicklung von Social Media-Strategien für PR-Praktiker statt. In der Vergangenheit hatten wir zum Thema Online-PR bereits sehr gut besuchte Konferenzen organisiert. Die nun angebotene Weiterbildung war für unseren Fachbereich Media in mehrfachem Sinn ein Pilotprojekt. (Man verzeihe mir deshalb einen selbstreferenziellen Beitrag).

Zum einen sind wir Neulinge im PR-Weiterbildungsmarkt, weshalb wir uns für „Zukunft Online-PR – Das Seminar“ ausführlich diesen Markt angeschaut haben – und beim Thema Social Media gelandet sind. Zum anderen haben wir in dieser Situation nicht den organisatorischen Hintergrund, solche Veranstaltungen selbstverständlich abzuwickeln. Möglich war das Ganze geworden, weil Konzeption, Vermarktung und Organisation der Veranstaltung sehr gut zu den Lernzielen des von mir betreuten PR-Schwerpunktes im Studiengang Online-Journalismus passt. Denn ich gehe – wie schon mehrfach betont – fest davon aus, dass PR-Abteilungen oder Agenturen mehr und mehr die Rolle von Enablern von Kommunikation einnehmen werden. Und hierzu gehört auch, Kunden bzw. Mitarbeiter fit für die aktuelle Kommunikationsrealität zu machen. So hatten wir die glückliche Kombination, dass das Ganze mit einem zwölfköpfigen Team vorbereitet und durchgeführt werden konnte.

Natürlich haben wir überlegt, wodurch sich unser Angebot von anderen abheben kann, denn es gibt sicher einige gute und spannende Seminare zu Social Media. Wie auch das Feedback der Teilnehmer bestätigt hat, spielte hier die Mischung aus der wissenschaftlichen Perspektive, die ich einbringen durfte, und der praktischen Erfahrung (repräsentiert durch Stephan Fink, Fink & Fuchs Public Relations AG, und Uwe Knaus, Daimler AG) eine besondere Rolle. Und ich hatte den Eindruck, dass die Diskussion mit den Studenten, also Vertretern der Generation Internet, für die meisten Teilnehmer sehr fruchtbar waren.

Doch was bleibt? Und wie geht es weiter? Noch ist es zu früh, eine konkrete Planung anzugehen. Festgestellt hatten wir jedenfalls, dass die Vorkenntnisse zu Online-Kommunikation in der Praxis sehr unterschiedlich sind. Wir hatten zwar in der Hauptübung entsprechend differenziert, doch sollte dies aus meiner Sicht künftig grundsätzlich geschehen. Interessant war auch, dass einige Teilnehmer mit konkreten Aufgabenstellungen ins Seminar gekommen waren und z.B. nach Vorgaben von oben eine Social Media-Aktivität planen sollten. Geht es um solche Umsetzungsfragen, zeigt sich oft eine relativ große Unsicherheit, gerade wenn es um konkrete Zielformulierungen, inhaltliche Konzepte oder auch um das Einschätzen der notwendigen personellen Ressourcen geht. Ich denke, auch hier können wir andocken und – soweit es unsere Kapazitäten erlauben – uns auch als Sparringspartner anbieten. Wie es mit „Zukunft Online-PR“ weiter geht, werden auch die künftigen PR-Studenten an unserem Mediencampus mitentscheiden. Ich jedenfalls finde Tagungen genauso spannend wie komplette Weiterbildungsveranstaltungen. Und vielleicht gibt es noch ganz andere Formate.

Und wie stellt sich das Ganze für die beteiligten Studenten dar? Nach meiner Einschätzung hatten sie einen enormen Lernerfolg: Abgesehen von Dingen wie Marktforschung, Vermarktung und Eventorganisation hatten sie sich vor allem in kurzer Zeit intensiv in die aktuelle (wissenschaftliche und praktische) Diskussion um Social Media in der PR einarbeiten müssen, um das inhaltliche und didaktische Konzept von #zopr erarbeiten zu können. Insofern sehe ich einen Lernerfolg für die Teilnehmer und für die Anbieter des Seminars.

4 Kommentare

  1. Sehr professionell organisiert und vor allem durch das passwortgeschützte Posterous-Blog medial perfekt begleitet. Chapeau an die Studierenden und ihren Prof.!

    Like

  2. Danke für die netten Rückmeldungen! Ich gebe zu, dass ich schon ein bisschen nervös war, ob das Ganze sowohl für die Teilnehmer der Weiterbildung wie für die Studenten wirklich Ertrag bringend sein kann. Dem war offenbar so. Wohlmeindende Begleiter (danke, Frank!) und tolle Gast-Referenten haben daran wichtigen Anteil :)

    Like

Kommentare sind geschlossen.