Lars Rademacher wird zweiter PR-Professor in Darmstadt

Lars Rademacher
Lars Rademacher wird zweiter PR-Professor in Darmstadt

Jetzt ist’s spruchreif: Die erste von drei neu geschaffenen Professuren im Umfeld unseres Studiengangs Onlinekommunikation ist unter Dach und Fach. Lars Rademacher (42) wird mein neuer Kollege und Sparringspartner. Gerade der Aspekt, einen zweiten Fachkollegen zu haben, freut mich natürlich besonders nach zehn Jahren als PR-Alleinunterhalter an unserer Hochschule Darmstadt. In der Besetzung sind noch eine Professur für Online-Marketing und eine für Web Literacy. Lars Rademacher kommt von der privaten Macromedia Hochschule in München, wo er seit einigen Jahren Professor für PR und Kommunikationsmanagement ist und zuletzt den Bachelorstudiengang Medienmanagement mit rund 1.300 Studierenden und etwa 40 Professuren geleitet hat – Erfahrung, die sicher gerade einem ganz neuen Studiengang gut tut. Vor seinem Wechsel in die Hochschullehre war er mehrere Jahre als freier Journalist, sieben Jahre als Kommunikationsberater und Geschäftsführer in PR-Agenturen tätig, bevor er die Leitung der Kommunikationsabteilung beim Science Center Phaeno in Wolfsburg übernahm. Zuletzt war er Pressesprecher in der Konzernkommunikation der BASF. Ich bin mir sicher, dass wir beide uns gut ergänzen werden. Lars Rademacher hat sich für den Studiengang Onlinekommunikation vorgenommen vor allem Fragen der (internen) Kommunikation bei organisatorischem Wandel und Lernen nachzugehen sowie den Themen Stakeholder-Management und Partizipation. Aber auch die politische Kommunikation und CSR sind ihm nicht fremd, so dass wir gemeinsam viele Anwendungsfelder der Onlinekommunikation abdecken. Beginnen wird er zum Wintersemester 2014/15 – und ich hoffe, dass bis dahin auch die beiden anderen Kollegen an Bord sind. Und auch für die neulich hier erwähnte Mitarbeiterstelle sieht’s gut aus. Jetzt bin ich auf zwei Dinge seeehr gespannt: Die Bewerbungszahlen von Studieninteressenten für den Bachelorstudiengang Onlinekommunikation (falls Ihr jemand kennt, der jemand kennt: Bewerbungsschluss ist am 15 Juli) und dann natürlich die Akkreditierung. In der Vorprüfung war unsere Akkreditierungsagentur zumindest sehr zufrieden mit dem gemeinsamen Antrag, den meine Kollegen und ich für unsere beiden Studiengänge Onlinejournalismus und Onlinekommunikation geschrieben haben – schauen wir mal, was dann die Gutachter sagen…

4 Kommentare

  1. Eigentlich darf es an einer Hochschule keine Lehrstühle für PR geben, denn PR ist das Gegenteil von Wissenschaft. Es ist Anti-Wissenschaft! Höchstens eine kritische Auseinandersetzung hätte Platz an einer Hochschule, aber davon kann hier ja nicht die Rede sein.

    Unternehmen können ihre eigenen nicht öffentlich geförderten Akademien gründen, wenn sie meinen, auf PR- und Marketing-Ausbildung nicht verzichten zu können. Ich finde nicht, dass es eine Universität schmückt, wenn sie Lehrstühle für PR, etc. anbietet, auch wenn diese dann euphemistisch mit „Kommunikation“ bezeichnet werden.

    Aufgrund des Wesens von Wissenschaft, die immer der Aufklärung verpflichtet sein muss, müssen solche Akademien dann auf die Vergabe von Doktor- und Professoren-Titeln verzichten.

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    1. Nunja, es wird jetzt nicht überraschen, dass ich das anders sehe. Ob man PR jetzt als eigenständige Wissenschaft oder als ein Gebiet innerhalb der Kommunikationswissenschaft betrachtet, sei dahin gestellt. Hierüber kann man sicher diskutieren.

      Aber wir sind uns natürlich einig darin, dass die kritische Begleitung / Reflexion zum Wesen einer Wissenschaft gehört. Deshalb beschäftigt sich die PR-Forschung ja nicht ausschließlich mit der Meso-Ebene, die in Richtung der Organisationen/Unternehmen zielt, sondern auch mit der Makro- und Mikro-Ebene. Hierzu gehören eben z.B. Fragen nach gesellschaftlichen Auswirkungen, Rahmensetzungen oder Wirkungen in Bezug auf Individuen.

      Genau solche Aspekte greift in Bezug auf die Lehre beispielsweise das Positionspapier der DGPuK zur PR-Ausbildung auf (http://bit.ly/1qFGmFz, Disclosure: ich bin Mit-Autor). Und ich bin der festen Überzeugung, dass eine solche Verortung und die damit verbundene Qualitäten sinnvoller sind, als eine rein handwerkliche Ausbildung durch Unternehmen. Übrigens auch, weil Hochschulabsolventen nach einem PR-Studium frei sind, z.B. auch zu einer NGO, einer staatlichen Institution oder Kultureinrichtung zu gehen, um dort PR praktisch umzusetzen.

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      1. Sehr geehrter Herr Professor,

        ich habe aufgrund Ihrer Argumentation nicht verstanden, warum es besser sein soll, dass kritische Forschung über PR und die handwerkliche Praxis unbedingt aus einer Hand stammen sollen.

        In Ihrem Papier wird eher die praxisnahe Ausbildung betont. Die kritische (ethische, etc.) Reflexion als Intention der Ausbildung bleibt vage.

        Das auf der Hand liegenden Argument, man soll nicht die Frösche fragen, wenn man den Sumpf austrocknen will oder nicht den Bock zu Gärtner machen, wie der Volksmund sagt, wird in dem Papier nicht entkräftet und wird als Frage einer möglichen Interessenkollision von kritischer Reflexion und Praxis der PR erst gar nicht aufgeworfen.

        PR in einer NGO ist außerdem genauso fragwürdig wie anderswo. Man denke nur aktuell an die umstrittene Rolle von NGOs in der Ukraine-Krise.

        Als Kommunikationsexperte können Sie die Begründung für die Frage oben aber doch bestimmt sehr gut in ein bis drei Sätzen argumentativ auf den Punkt bringen, ohne auf abstrakte Papiere verweisen zu müssen.

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