Lesedepot: Handverlesens zu Strategie, visuellem Storytelling und weitere Linktipps

Endlich mal wieder Lesetipps im Textdepot. Ich habe mich bemüht, eine große Bandbreite zu Onlinekommunikation zusammenzustellen, besonders natürlich mit vielen Fallbeispielen – von der Website-Konzeption bis zu visuellem Storytelling und speziell auch zu Instagram und Facebook. Hinzu kommen Links zu Artikeln zu grundsätzlicheren Fragen wie Corporate Identity oder Erfolgsmessung in der Onlinekommunikation und ein bisschen Technik.

Und weil ich am Wochenende mal wieder an unserer Partnerhochschule in Luzern unterrichten durfte, stammen die Fotos zum Artikel von dort – die Schweizer Frühjahrskombination aus Sonne, Schnee und Wasser ist einfach wunderbar.

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Strategisches

Corporate Identity: Thilo Specht kommt in einer Kolumne bei t3n zum Ergebnis, dass viele Unternehmen eine absolut beliebige Identität geschaffen haben: Nett, harmlos und womöglich unglaubwürdig. Und natürlich steckt in der Denke, dass man Identität schaffen kann, besonderer Sprengstoff, so Thilo, der zu recht fragt, wie man auf einer solchen Basis Beziehungen zu Stakeholdern pflegen soll. Und er betont, dass Gespräche und Informationen über Unternehmen weit mehr Einfluss haben als hübsche Image-Flyer.

Content Strategie: Studierende unseres Partnerstudiengangs Content Strategie in Graz haben auf Medium ein kleines Online-Magazin veröffentlicht, unter anderem mit einem lesenswerten Interview mit Content Strategin Christina Halvorson.

Community Management: Seit ein etwa zwei Wochen gibt es eine Facebook-Seite der Bundesregierung. Dass ein solches Angebot neben interessierten und diskusssionbereiten Bürgern auch Bürger mit trolligen Ambitionen anzieht, war zu erwarten. Ich weiß nicht, ob das Team des Bundespresseamts bei der „Welt“ abgeschaut hat, aber die Strategie, auf Trollen konsequent, aber humorvoll einzugehen, scheint zumindest ganz ähnlich zu sein. Eine ausführlichere Würdigung dieser Art des Community Managements gibt’s unter anderem bei meedia und bei Spiegel Online. Teilweise wird jedoch diskutiert, ob diese Art des Entwaffnens von Trollen zu weit geht und zu sehr darauf setzt, diese lächerlich zu machen. Und bei einzelnen Journalisten gibt’s den Reflex, die eigene Arbeit durch die Facebook-Kommunikation der Regierung angegriffen zu sehen.

Überzeugungsarbeit: Gerry McGovern lenkt den Blick darauf, dass Verbesserungen in der Onlinekommunikation nur möglich – sprich durchsetzbar aka finanzierbar – sind, wenn das Management eines Unternehmens in der Lage ist, die Qualität und Bedeutung von Online-Angeboten einzuschätzen. Notwendig ist dies, weil die Chefs die eigenen Leistungen oft um einiges besser einschätzen als die Nutzer.

Websites

Website-Konzeption: Manche Experten behaupten ja, Websites seien durchweg nichts anderes als digitale Werbebroschüren (dazu demnächst mal ein eigener Beitrag). Dass es auch anders geht, zeigt Christian Henner-Fehr an einem Beispiel aus der Kultur: Er stellt die Seite des Walker Art Center vor, die als Anlaufstation für zeitgenössische Kunst konzipiert ist – was natürlich auch Strategien wie digitales Kuratieren und die gute Teilbarkeit von Inhalten einschließt.Websites

Content ManagementMartin Bredl erklärt, warum WordPress ein prima CMS ist, seine Agentur aber dennoch zum kostenpflichtigen und noch recht neuen CMS Hubspot COS gewechselt ist. Und für die (zunehmend  mobilen) Nutzer von Websites ist natürlich deren Ladezeit wichtig. Im Upload-Magazin gibt’s Tipps, wie man diese möglichst kurz halten kann.

Visuelles Storytelling

Case: Der Schweizer Berater Aldo Gnocchi zeigt am Beispiel des unverwüstlichen Mixer Blendec, wie gut visuelles Storytelling funktionieren kann und bei ihm selbst letztendlich den Produktkauf aufgelöst hat. Und weil wir grade dabei sind: Bei Genuin4 gibt eine Liste mit zehn Tools für digitales Storytelling.

Instagram: Und immer wieder die Frage: Wie können wir Instagram in Marketing und Kommunikation einsetzen? Inspiration geben vielleicht ein paar Beispiele, und zwar von 25 Startups bei Instagram oder in der Liste der  zehn erfolgreichsten deutschen Unternehmen bei Instagram (gemessen an der Zahl der Follower). Hint: Pflege und Schönheit führen in den Instalymp.

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Wenn das keine gute Werbung für das Reiseziel Luzern ist ;)

 

Spezieller Lesestoff

Buchblogs: Schließlich gibt es einen wunderbaren Einstieg in die Welt der Buchblogs, und zwar mit Visualisierungen der Vernetzung dieser Szene und Statistiken. Fast 600 Bücherblogs hat Tobi vom Blog lesestunden ausfindig gemacht und unter die Lupe genommen. Und wie lebendig die Szene ist, zeigt sich auch daran, dass der Beitrag innerhalb von zwei Tagen bereits in mehr als 160 Kommentaren diskutiert und ergänzt wurde.

Start up: A propos Print: Daniel Höly (juiced.de und Absolvent unsers Studiengangs Online-Journalismus) hofft noch auf ein paar Euro: Noch zwei Tage (bis 11.3.) läuft die Crowdsourcing-Aktion, um die zweite Ausgabe des Bookazins „Shift“ herstellen zu können. Ansprechen möchte er vor allem 20 bis 35jährige Leser.

Andernorts

Warum ich keine Apple Watch kaufe, habe ich nebenan bei Medium aufgeschrieben. Gerade bei einem Lifestyle-Produkt, so habe ich an mir beobachtet, reagiere ich ziemlich empfindlich (positiv wie negativ) auf Nuancen im Marketing. Deshalb: Pebble statt Apple.

Und schließlich hat mir Michael Grupe, Vorstand von Fink & Fuchs ein paar Fragen gestellt zur Erfolgsmessung in der Onlinekommunikation. Ein Eindruck, den ich zum Stand der Kunst habe: Wir können online so viel messen wie noch nie zuvor – aber schlauer sind wir deshalb nicht automatisch. Zum ganzen Interview geht’s hier entlang.

So, jetzt hoffe ich, dass diese Lesetipps Wartezeiten gut überbrückt haben.