Er schreibt wieder. Und gibt der „Welt“ ein Interview: Ludwig Erhard. Fiktiv natürlich. Fiktion ist so eine Sache, die einer PR-Kampagne eigentlich nicht gut tut. Aber egal:
„Erhard sollte im Jahr 2007 also in aller Munde sein, als zeitgemäße wirtschaftspolitische Autorität, als Visionär und als prinzipientreuer Politiker.“
Denn hinter all den Erhard-Veröffentlichungen dieser Tage steckt nicht der Zufall, sondern eine PR-Kampagne: Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM). Über diese wird seit April noch mehr als bisher geschrieben. Und noch kritischer. Ein Auslöser: Die Aktion unicheck (etwas Resonanz hier). Seit kurzem gibt es zur INSM auch ein Watchblog. Meines Wissens eine Premiere: Ein Blog, das sich kritisch mit einer PR-Kampagne beschäftigt. Eigentlich ein GAU, oder?
Frank, der Autor des INSM-Watchblogs (alias INSM-Sniper) jedenfalls ist ziemlich genervt von der von Metall-Arbeitgebern finanzierten Kampagne:
„Dieses Blog soll daher dazu dienen, die Verdummungskampagnen und die neoliberale Propaganda der INSM in ihre Einzelteile zu zerlegen, damit diese nur noch so wenig Einfluß wie möglich auf die Menschen ausüben kann – zumindest bei denen, die Internetuser sind. Ansonsten gilt: Weitersagen und Mund aufmachen, wenn irgendwo wieder neoliberaler Brei als Nachricht, angebliche Wahrheit oder vermeintlich alternativloses Konzept verbreitet wird.“
Neben Franks Artikeln findet man im Watchblog übrigens eine lange Liste mit Artikeln anderer Autoren zur INSM, die auch uns im Unterricht immer wieder als Beispiel für Grenzverletzungen zwischen PR und Journalismus dient, zuletzt in meiner Polemik gegen Medienpartnerschaften bei Steffen Büffel.
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