Hilfe, Google sperrt mein virtuelles Klassenzimmer weg

Update: 6.3.2008, 21.00: Alles läuft wieder, die Ursache lag offenbar nicht bei Google, sondern bei der Telekom. Betroffen waren offenbar ausschließlich magenta DSL-Kunden (via). 

Ich gebe zu: Ich beginne, an mir und der Welt zu zweifeln. Zumindest ein bisschen. Jetzt habe ich ein paar Wochen lang die Entscheidung vor mir hergeschoben, mit welcher Plattform ich ins neue Semester gehen möchte. Ziel: Ein virtueller Hörsaal, in dem ich Materialien mit Studenten teile, in dem sie Artikel gemeinsam schreiben können und der das Management von einfachen Projekten unterstützt. Gestern habe ich mich nun nach langem Hin und Her für Google Sites (so nennt Google das, was für mich ein Wiki ist) entschieden. Eine Menge Infos habe ich dort nun schon hinterlegt – just, um jetzt in die Röhre zu schauen. Denn seit einem ganzen Weilchen erreiche ich gar keinen Service von Google. Kein Mail. Keine Suchmaschine. Keine Sites. Kein virtueller Hörsaal.

Eigentlich war mir unbewusst klar, dass man sich nicht zu abhängig machen sollte von einem Anbieter, und ich hätte gewarnt sein können. Auf der anderen Seite hat mir gerade die Integration verschiedener Dienste wie Kalender, Docs und Wiki besonders gefallen. Und irgendwie hat mir das (und ein paar Features) ein kleines bisschen besser gefallen als andere gehostete Wikis. Ironie des Schicksals: Ich hatte mich gegen Zoho entschieden, weil ich mir von Google im Vergleich eine zuverlässigere Erreichbarkeit versprochen habe.

Nun denn, dann mal abwarten, wie lange das dauert. Wie ich erfahren habe, scheint Google in München keine Probleme zu haben. Und ja: Auch unser eigener Server, auf dem ich mit einer eigenen Wiki-Installation vor längerem begonnen hatte, hatte manchmal Schluckauf und andere Probleme.

Falls ich jemals wieder Zugriff auf die Sites bekomme, stelle ich sie auch ausführlicher vor, versprochen.

Update: Frank Helmschrott meint, das Ganze liege an der Telekom, und natürlich haben viele andere das Problem schon lange beschrieben.

8 Kommentare

  1. @Tom: Tatsächlich habe ich über Microsofts Office Live Workspace auch nachgedacht. Sicher kein schlechtes Konzept, ich wollte aber so etwas wie eine Wiki-Funktionalität mit Echtzeit-Kollaboration. Und: Mehrere Kollegen und Studenten nutzen bereits Google-Tools wie z.B. den Kalender.

    @Malte: Die Telekom hat bestätigt, dass sie Probleme mit Google-Servern hatte, die Ursache ist aber bisher unklar. (mehr: http://www.golem.de/0803/58240.html) Bei funzt inzwischen wieder alles

    Like

  2. Als eingeschworener T-Doof-Kunde musste ich mich auch mit dem Problem herumschlagen. Viel interessanter als die Tatsache, das Google mit einem Schlag aufgehört hatte zu existieren, war der zaghafte Versuch auch ohne diese Krake ein paar zaghafte Schritte durchs Internet zu wagen. Schnell mal googlen warum Google nicht mehr da stand nicht zur Wahl und so erinnerte man sich an die wenigen Alternativen. Für mich wars ein schöner Ausflug in eine mir (leider) sonst recht fremde Welt.

    Like

  3. Ja, stimmt – eine sehr heilsame Erfahrung. Einer meiner Twitter-Kontakte hat schon gewitzelt, Google lahm zu legen, könnte ein neues Terrorziel sein.

    Aber seit kurzem können wir ja den Google Kalender mit Outlook synchronisieren. Denke, das mache ich mal. Nur für den Fall ;-)

    Like

Kommentare sind geschlossen.