Ab morgen wird es also im Buchhandel sein, das Handbuch Online-PR, das Ansgar Zerfaß und ich herausgegeben haben. Etwa 420 Seiten dick, mit festem Einband, gut lektoriert, vereint es 24 Artikel von insgesamt 27 Autoren. Wer mich eine Weile kennt, weiß, dass dieses Projekt einige Iterationen durchlaufen hat. Jetzt, da es fertig ist, habe ich das Gefühl, dass die mehrmalige Überarbeitung des Konzepts dem Buch gut getan hat. Wir haben keinen reinen Herausgeberband erstellt, sondern klinken uns mit eigenen Beiträgen in die Diskussion ein, sind aber froh, dass wir wichtige Experten aus Wissenschaft und Praxis einbinden konnten. Ihnen ist zu verdanken, dass wir sehr viele Aspekte der Online-PR fundiert diskutieren können.
Dabei gehen wir von den grundlegenden strategischen Fragen, die sich für das Kommunikationsmanagement in der digitalen Welt ergeben, aus. Hierbei sehen wir den Rahmen für die Online-PR aufgespannt zwischen den Veränderungen der öffentlichen Kommunikation wie sie sich in der Google-Welt darstellt, einem rasanten technologischen Wandel, dem sozialen Netz sowie eng mit der Netzkultur verbundene soziale Aspekte. Auf dieser Basis stellen wir einen Vorschlag für ein Verständnis strategischer Online-Kommunikation von Organisationen vor. Unter anderem haben wir in diesem Zusammenhang eher theoretische Bausteine integriert, die den Lesern dieses Blogs bekannt sein dürften, so zum Beispiel die drei Typen der Online-PR oder mein Vorschlag für den Analyseprozess auf fünf Ebenen, der das Ziel hat, den jeweils angemessenen Typus der Online-PR festzulegen.
Ich möchte an dieser Stelle nicht auf weitere Inhalte eingehen, sondern auf das Schreiben, genauer: auf eine Vermutung, die Bekannte von mir immer wieder geäußert haben. Sie waren fest davon überzeugt, dass das Bloggen hier das Schreiben eines Buches bestens unterstützt. Je länger ich darüber nachgedacht habe, desto eher muss ich mir eingestehen: „Leider nein“. Das hatte ich mir anders vorgestellt. Zunächst hatte ich die Idee, dass Blogposts zu einzelnen Beispielen, Kampagnen, Krisen etc. leicht überarbeitet als eigene Textbox in die Artikel integriert werden könnten. Allerdings bin ich hiervon rasch wieder abgekommen. Zu einem wissenschaftlichen Buch fand ich diesen Ansatz einfach nicht passend. Irgendwann ist mir dann auch aufgefallen, dass ich beim Schreiben meiner Artikel kaum mal etwas im Blog etwas nachgeschaut habe – eher im Bookmark-Archiv. Schlimm finde ich das alles nicht, es hat mir nur noch mal deutlich gezeigt: Ein Blog ist ein Blog und ein wissenschaftlicher Artikel ist was ganz anderes. Zumindest für mich sehe ich das so und freue mich, dass es beides gibt.
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