Der Workflow in Digitalien – oder: Jetzt doch mehr Facebook

Ich gebe mich geschlagen und mache mich – naja: einige meiner Posts – nun auch in Facebook abonnierbar. Hintergrund ist die neue Listenfunktion von Facebook, die mir ganz gut gefällt. Wie immer steht man – nicht nur als Unternehmen – vor der Frage, wen man erreichen will und womit, wenn man einen neuen Kanal öffnet bzw. neu interpretiert. Da habe ich zugegeben einen Luxus: Ich habe mir selbst einiges Rumspielen verordnet und keinen Controller im Nacken, der mich nach Zielen und Zielerreichung fragt. Nunja, eine halblebige Ausrede, ich geb’s zu.

Lange hatte ich ja hartnäckig eine Facebook-Seite verweigert und das Social Network nur genutzt, um mit mir wirklich Bekannten zu kommunizieren (in Bezug auf „Freundschaften“ werde ich das auch so beibehalten). Als Google+ kam, habe ich zwar fleißig ge-kreist, aber dann doch meist öffentlich publiziert. Allerdings mit der Zeit immer weniger. Warum? So ganz klar ist es mir nicht. Aber ein Faktor könnte sein, dass auch mein engeres Umfeld G+ (mit einigen Ausnahmen) wenig intensiv nutzt und zwischen den vielen Leuten, die mich dort eingekreist haben, und mir keine wirkliche Beziehung besteht und damit die Interaktion geringer ist als ich erhofft hatte. Insofern verspreche ich mir nun mehr davon, auf der Basis eines bestehenden aktiven Netzwerkes von Bekannten eine Öffnung zu betreiben. Wobei ich nicht von vielen Facebook-Abonnenten ausgehe, denn mit einer Menge Leute aus meinem thematischen Umfeld bin sowieso direkt vernetzt.

Die Frage ist nun: Was werde ich öffentlich auf Facebook publizieren? Meine Arbeitshypothese: Fachliches, das nicht in einen Tweet passt oder/und diskussionswürdig ist, aber nicht gleich hier verbloggt wird. Und ansonsten werde ich natürlich in Facebook auf neue Beiträge hier im Textdepot hinweisen. Und damit’s mal was zum Gucken gibt, auch aus meinem Fotoblog. Inwieweit ich parallel dazu G+ füttern werde, muss sich noch zeigen. Aufgeben werde ich meine Präsenz dort erst mal nicht, denn die Funktionalität von G+ gefällt mir an sich nach wie vor. Inwiefern die Aussage Guy Kawasakis mittelfristig Bestand hat, dass G+ für Leute mit Liebe zu einem Thema ist und Facebook für Freunde und Familie, muss sich jedoch erst noch erweisen. Ich meine: Der Beziehungseffekt zwischen Menschen spielt auch bei der Diskussion von (Fach-)Themen eine Rolle – über die wir vermutlich noch viel zu wenig wissen.

In jedem Fall werde ich meinen Workflow – wie alle paar Monate – mal wieder leicht anpassen. Das betrifft nicht nur das Publizieren, sondern auch das Finden von Infos. Bisher hatte ich Facebook und G+ kaum als Quellen für wirklich Neues genutzt. Ich beginne jetzt mal damit, Listen in Facebook zu abonnieren und bin gespannt, wie wichtig diese dann im Vergleich zum Feedreader, der für mich gemeinsam mit Twitter bisher zentral ist, werden. So mache mache ich denn auch mal Facebook-Erfahrungen, die mir andere lange voraus haben ;)